31. DEUTSCHER KAMERAPREIS ehrt Sophie Maintigneux

21.04.2021 – 10:00

WDR Westdeutscher Rundfunk

31. DEUTSCHER KAMERAPREIS ehrt Sophie Maintigneux


















Köln (ots)

Köln,
21.04.2021 – Der Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES geht in diesem Jahr an
Sophie Maintigneux. Das Kuratorium ehrt mit der gebürtigen Französin eine
herausragende Bildgestalterin, deren Stil sich durch zurückhaltende
Feinfühligkeit, meisterhafte Lichtsetzung und große empathische Bildkraft
auszeichne. Sophie Maintigneux gelang ihr großer Durchbruch mit nur 23 Jahren,
als sie „Das grüne Leuchten“ („Le Rayon vert“, 1986) von Regisseur Eric Rohmer
in Szene setzte. Im selben Jahr wurde der Film in Venedig mit dem Goldenen
Löwen gekrönt. Seitdem hat Maintigneux mehr als 70 Spiel- und Dokumentarfilme umgesetzt
und dabei stets ihre Überzeugung im Auge behalten: „Unser Handwerk ist nicht
dazu da gewissen Modeerscheinungen zu folgen, sondern um der Geschichte zu
dienen“, sagte sie in einem Interview mit dem WDR.

Sophie
Maintigneux arbeitete mit Regisseuren wie Eric Rohmer, Jean-Luc Godard, Michael
Klier, Jan Schütte, Rudolph Thome, Philip Gröning und Marcel Gisler zusammen
und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Dazu gehört das mehrfach preisgekrönte
Roadmovie-, Liebes- und Prostitutionsdrama „L’amour, l’argent, l’amour“ (2002,
Regie: Philip Gröning), das Sophie Maintigneux den Femina-Filmpreis beim
Filmfestival Max Ophüls Preis 2001 einbrachte. Auch beim DEUTSCHEN KAMERAPREIS
ist sie keine Unbekannte: 2003 erhielt sie hier für ihren Dokumentarfilm „Damen
und Herren ab 65“ (2002) eine Auszeichnung und 2009 erneut für ihr Porträt über
Anorexie „Die dünnen Mädchen“ (2008). 2017 wurde sie beim Women’s International
Film and Television Showcase WIFTS mit dem Best Cinematography Award
ausgezeichnet.

„Ob Spiel- oder
Dokumentarfilm – der Blick von Sophie Maintigneuxs Kamera richtet sich meist
auf die Außenseiter und Ungewöhnlichen. Dabei begegnet sie den Akteuren mit
unaufdringlicher Zurückhaltung und Respekt, wobei sie gleichzeitig eine
geradezu spielerische Fähigkeit beweist, eine Szene jederzeit zu verdichten und
ihr visuelle Poesie zu verleihen“, lautet es in der Begründung des Kuratoriums
des DEUTSCHEN KAMERAPREISES. Darüber hinaus zeigt sich das Gremium beeindruckt
von Sophie Maintigneuxs großem Engagement in ihrer Funktion als
Filmhochschullehrerin und als aktive Förderin von aufstrebenden weiblichen
Talenten, die sich in der Filmbranche etablieren wollen.

Sophie Maintigneux kam 1961 in der Nähe
von Paris zu Welt und begann mit 14 Jahren mit einem Kamerapraktikum erste
Erfahrungen zu sammeln. Nach dem großen Erfolg mit ihrem ersten Langfilm „Das
grüne Leuchten“ („Le rayon vert“, 1986) unter der Regie von Eric Rohmer drehte
sie mit dem zweiten Großmeister der Nouvelle Vague, Jean-Luc Godard, „King
Lear“ (1987). Obwohl ihr danach in Frankreich alle Türen offenstanden, zog sie
1988 nach Berlin, wo sie noch heute lebt. Seit 1990 lehrt sie an verschiedenen
Filmhochschulen, zunächst an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin
(DFFB) und seit 2011 als Professorin für Bildgestaltung an der Kunsthochschule
für Medien Köln (KHM).

Mit dem Ehrenpreis des DEUTSCHEN
KAMERAPREISES würdigt das Kuratorium die Arbeit von Bildgestaltern, die über
das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende
Leistungen vollbringen. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören unter
anderem Michael Ballhaus, Gernot Roll, Elfi Mikesch, Judith Kaufmann, Renato
Berta, Slawomir Idziak, Pio Corradi, Jo Heim, Birgit Gudjonsdottir und Benedict
Neuenfels.

Die Preisverleihung zum 31. DEUTSCHEN KAMERAPREIS findet coronabedingt am 21. Mai online statt: www.deutscher-kamerapreis.de. Nominiert sind 31 Kameraleute und Filmeditor*innen mit Produktionen aus den Kategorien Spielfilm, Fernsehfilm/Serie, Kurzfilm, Journalistische Kurzformate, Dokumentarfilm, Dokumentation und Nachwuchspreis. Alle Nominierten für den diesjährigen DEUTSCHEN KAMERAPREIS finden Sie unter deutscher-kamerapreis.de.

Pressekontakt:

Aktuelle Bilder von Sophie Maintigneux finden Sie unter www.ard-foto.de.

Pressekontakt:
Westdeutscher Rundfunk
Köln
Kommunikation
Kristina Bausch
Tel. 0221 220 7121
kristina.bausch@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt